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Aufnahme mit 0,8 Sekunden Belichtungszeit, D800, Sigma 35/1.4 |
Um noch zurück zu fahren und das Teil zu holen, fehlte mir die Zeit und die Lust. Die Aufnahme oben zeigt wie spät es schon war und die Blaue Stunde wollte ich nun nicht auch noch verpassen.
Also war improvisieren angesagt. Auf dem Weserwehr, von dem aus diese Aufnahme gemacht wurde, gibt es zum Glück dicke Beton Balustraden, auf die man die Kamera stellen kann. Leider sind diese nicht gerade, so dass man schnell schiefe Bilder bekommt. Aber das kann man ja wieder am PC geraderücken.
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10 Sekunden Belichtungszeit, SWB-Kraftwerk vom Weserwehr aus gesehen |
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25 Sekunden, Paulaner im Wehrschloss |
Solange man eine passende Unterlage für die Kamera findet, kann man beliebige Belichtungszeiten realisieren. Eine Kamera auf einem Stein ist sicherlich noch mal stabilier gelagert, als auf dem besten Stativ. Man ist halt nur sehr eingeschränkt was die Auswahl von Höhe und Winkeln angeht. Die Knipse liegt halt wie sie liegt ;) Wenn man noch was unterlegen kann, kriegt man eventuell noch eine kleine Korrektur der Ausrichtung hin, aber das ist auch sehr eingeschränkt.
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30 Sekunden |
30 Sekunden ist die maximale Belichtungszeit der D800. Alles danach muss man mit "Bulb" machen, also Auslöser beliebig lange gedrückt halten. Dazu nimmt man normalerweise einen entsprechenden Fernauslöser und eine Stoppuhr. Eine Stoppuhr hatte ich im Smartphone...nur den Fernauslöser hatte ich natürlich auch nicht dabei! Für die nachfolgende Aufnahme mit über 1 Minute Belichtungszeit musste ich also experimentieren.
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65 Sekunden |
Um diese Aufnahme machen zu können, musste ich wie gesagt den Bulb-Modus verwenden. Also zunächst einmal ein "Stativ" gesucht. Gefunden in Form eines dieser Telefonverteilerkästen, die oft an den Straßen stehen. Die Kamera lag da gut drauf, kein Gewackel. Das war auch extrem wichtig, denn ich musste 1 Minute lang den Finger auf dem Auslöser gedrückt lassen können, ohne dass die Kamera wackelt oder verschoben wird. Handy neben die Kamera gelegt, Stoppuhr gestartet, vorsichtig ausgelöst und laaaaaaaaange den Finger gaaaanz ruhig auf dem Auslöser gelassen. Man muss dabei aufpassen, dass man nicht zu leicht drückt, sonst beendet man die Aufnahme ungewollt. Zu stark und das unvermeidliche Zittern der Hand überträgt sich auf die Kamera. Auf einem Stativ, selbst einem schweren Berlebach Holzstativ mit Getriebeneiger oder Nivelliereinheit, schafft man das übrigens nicht so ohne Weiteres. Habe ich mehrmals probiert und meistens wurden die Aufnahme weich oder komplett unbrauchbar.
Übrigens: der helle Strich oben stammt von einem landenden Flugzeug. Ohne den Strich hätte ich diese Aufnahme gelöscht. Ich finde, der Strich balanciert das Bild aus...aber das ist nur meine Meinung.
Na ja, so geht es einem halt wenn man mal wieder nicht an alles denkt. Es gibt sicherlich noch viele Methoden eine Kamera für Langzeit- oder Teleaufnahme auch ohne Stativ ausreichend zu stabilisieren. Bohnensack, den man natürlich auch dabei haben muss. Oder halt Rucksack/Kameratasche oder Klamotten, die man sich zurecht legt. Den Fahrradsattel oder Gepäckträger kann man sicherlich auch als mobilen Stativersatz verwenden.
Also nicht gleich verzweifeln und ohne Foto nach Hause fahren, wenn man mal das Stativ oder wichtige Teile dafür vergessen hat. Irgendwas geht immer! :)
Danke und Grüße,
Gordon
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