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Donnerstag, 29. September 2011

Mein erstes gutes 50mm-Objektiv?

Sollte es nach vielen, vielen Anläufen doch noch wahr werden, dass ich ein für mich gutes 50mm-Objektiv gefunden habe?
Aber von Anfang an. Meine erste digitale Spiegelreflex war eine Pentax, eine K100D. Der folgten dann noch 2 weitere Pentax-Modell (K10D und K20D), aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls kaufte ich für die Pentax eines Tages auch ein 50mm-Objektiv, ein FA 50/1.4. Schließlich muss jeder im Leben ja mal so ein klassisches Teil besessen haben ;) Da die Pentax aber einen Crop-Sensor hat, mutierte die "Normalbrennweite" natürlich zum leichten Tele (ca. 75mm). Das Objektiv war ... mittelmäßig, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Die Verarbeitung war zwar gerade noch so okay, aber es war laut und es hatte einen nicht gerade zuverlässigen AF (wobei das generell meine Erfahrung mit Pentax und allen Objektiven war). Aber selbst wenn der Fokus mit AF mal saß, war bei <= 2.0 das Ergebnis relativ ernüchternd: blass, Ränder unscharf, Zentrum gerade noch so okay, CAs (Chromatische Aberationen/Farbfehler) und was es sonst noch so an ungeliebten Effekten gibt. Kurzum, es war eigentlich nicht zu gebrauchen, zumindest nicht bei Blendenzahlen kleiner 2.8 (manchmal noch 2.0).


Mein nächstes 50mm war dann schon für eine Nikon und an Kleinbild. Ein AF-D 50/1.4. Tja, um es kurz zu machen, es war besser als das vergleichbare Pentax-Objektiv, aber hat mich auch nicht wirklich vor Freude in die Luft springen lassen. Bei offener Blende die gleichen Probleme wie das FA von Pentax, die Ränder eigentlich erst ab Blende 5.6 oder 8 wirklich scharf (KB/Vollformat) und insgesamt eine eher nüchterne Darstellung von Farbe und Kontrast. Farbfehler in Form von violetten "Blumen" um Kanten mit hohem Kontrast gab es gratis; wie beim Pentax auch. Abblendet auf mindestens f2.0 war es dann sehr scharf im Zentrum und die Bilder durchaus ansprechend.

Dann der moderne Nachfolger vom AF-D 50/1.4, das AF-S 50/1.4 G. Ultraschallantrieb, keine Blendenring mehr, abgedichtet, ca. 330€ teuer. Die Abbildungsleistung war schon mehr nach meinem Geschmack. Auch bei Offenblende noch gute Kontraste und satte Farben. Schärfe nicht wirklich überwältigend, aber vom Gesamteindruck deutlich besser als das alte AF-D. Aber eine Verzeichnung aus der Hölle! Lässt sich zwar schnell nachträglich am Rechner korrigieren, aber man verliert Bildfläche und Qualität. Was den AF anging, sah die Sache jedoch finster aus. Zuverlässigkeit auf dem Niveau des Pentax FA, keine Freude bei f<2.8, wo die Schärfeebene teilweise nur wenige Millimeter beträgt. Und am schlimmsten und damit auch der Grund mich wieder davon zu trennen, die AF-Geschwindigkeit! Mein Gott! Ich kannte schon ein Schnarchobjektiv von Pentax, auch wenn ich es nie hatte, nämlich auch ein 50mm/1.4 mit Ultraschall, was nicht mal halb so schnell war, wie das alte Pentax FA, aber das Nikon-Teil war mindestens genauso lahm. Natürlich hatte ich keine Rakete wie z.B. das AF-S 24-70 erwartet, aber das war mir dann doch zu viel des Guten. Sicherlich spielt die AF-Geschwindigkeit nicht immer eine Rolle, aber es nervt auch dann, wenn es keine Rolle spielt und man gefühlte 3 Sekunden warten muss (gemessen ca. 1,4 Sekunden im schlechtesten Fall), bis man das Klack hört. Also auch dieses Teil wieder verkauft.

Dann habe ich per Zufall ein altes AF-D 50/1.8 in die Finger bekommen und konnte bei dem Gebrauchtpreis nicht widerstehen. Der kleine Bruder das AF-D 50/1.4 war okay. Blende 1.8 waren genauso wenig brauchbar, wie 1.4 bei den meisten anderen, aber bei 2.0 war es wirklich gut...ja, für weniger als 100€ konnte man nicht meckern. Super klein und leicht, sehr schneller AF, auch wenn ziemlich laut durch den Antrieb über Stangengetriebe per Kameragehäuse. Die Ränder so aber 5.6 an Kleinbild okay. Ein wirkliches "Offenblendenobjektiv" für Freistellung und Co. war es aber nicht und das nicht wegen der 2/3 weniger Blende als die 1.4er, sondern wegen der wieder mal schlechten Kontraste und anderen üblen optischen Fehlern. Trotzdem war es bis vor wenigen Tagen mein "Lieblings-50er".

Nun nach wenigen Wochen mein nächster Versuch und ich schwöre auch mein letzter! Das neue AF-S 50/1.8 G, der Nachfolger vom AF-S 50/1.4 G. Ich hatte viel über die neue Billigalternative zum "Profi" 1.4er gelesen und konnte es einfach nicht mehr aushalten, ich musste schauen was da wirklich dran war. Die meisten Tests und Berichte waren positiv und viele sehen das Teil sogar als besser an, als das 1.4er. Ich war kritisch....sehr kritisch! Ich erwartete ein AF-S 50 mit 1.8 statt 1.4, mehr nicht. Also weder bessere optische Leistungen, noch schnellerer AF (zumindest nicht relevant schneller). Ich hatte mich getäuscht!
Das Teil ist...klasse! Im selben Gehäuse mit Bajonettabdichtung und kaum kleiner (dafür leichter) als der große Bruder, ist die Verarbeitung absolut okay und ich sehe keinen Unterschied zum ca. 150 € teureren 1.4er. Die Verzeichnung ist stark, aber noch im Rahmen (das AF-D 50/1.8 hatte keine sichtbare!). Die erste echte Überraschung direkt nach dem Ansetzen an die Knipse (D700), der AF ist schnell. Verdammt schnell sogar! Überhaupt kein Vergleich zur 1.4er-Version. Viele im Netz schreiben und zeigen etwas von ca. 1/3 bis doppelt so hoher Geschwindigkeit gegenüber dem AF-S 50/1.4G. Für mich fühlt sich das Teil so schnell an, dass ich absolut zufrieden bin. Mein AF-S 85/1.4 ist langsamer, wobei es noch deutlich über meiner Schmerzgrenze liegt und die ist relativ gering.

Ich bin nicht so der große Testchartknipser, daher soll die nachfolgende Einschätzung auch nicht als Test verstanden werden. Vielmehr fotografiere ich oft die gleichen Dinge und "erspüre" dann die Unterschiede, bzw. weiß nach inzwischen weit über 50.000 Digitalfotos mit den unterschiedlichsten Kameras und vielen verschiedenen Objektiven schon ganz gut, wann ein Objektiv etwas taugt und was die Schwächen und Stärken sind und welche davon zu tolerieren sind und welche nicht.

Einschätzung AF-S 50 1.8 G:
-Auflösung (Schärfe): schon bei 1.8 sehr gut, sogar an den Rändern
-Kontrast: identisch bis besser (bei Offenblende) als beim AF-S 50 1.4, was schon sehr gut war
-Farbwiedergabe: sehr schön, identisch zum 1.4er
-Verzeichnung: eher weniger überzeugend und teilweise störend, so dass eine Korrektur am Rechner notwendig ist, aber geringer als beim 1.4er
-Autofokus: sehr schnell, definitiv sehr viel schneller als beim großen Bruder, dem 1.4er, und meiner Meinung nach mindestens auf dem Niveau des AF-D 50/1.8 mit Stangenantrieb (an D700)
-Fokusgenauigkeit: gut genug, dass die Mehrzahl der Bilder bei f1.8 die Schärfeebene da sitzt, wo sie sein soll
-Verarbeitung: gut, ich finde identisch zum 1.4er, inklusive Abdichtung am Bajonett (ansonsten nicht wirklich abgedichtet wage ich zu behaupten, ebenfalls wie 1.4er)
-Bokeh: schwierig zu sagen. Dafür habe ich noch nicht genug Bilder damit gemacht. Es fällt bis jetzt nicht als schlecht auf und ich meine es ist besser als vom 1.4er Kritische Motive gibt es aber trotzdem, bei dem auch bei 1.8 der Hintergrund ungemütlich wirkt (gilt für alle Objektive mal mehr, mal weniger)
-Manuelle Bedienung: es gibt den Standard M/A-A-Schalter. Ansonsten kann man, wie bei allen modernen Ultraschallobjektiven von Nikon, den Fokusring von Hand nachjustieren, auch wenn der AF aktiviert ist. Der Fokusring geht relativ schwergängig, hat aber bei weitem nicht das gedämpfte und flüssige Verhalten von alten manuellen Objektiven, ist eher "trocken" und vor allem hat es Spiel wie bei der Lenkung eines alten Daimlers, so dass man bei Richtungsänderung erstmal ins Leere dreht. Geht, ist aber kein Genuss damit manuell zu arbeiten
-Preis/Leistung: für einen aktuellen Straßenpreis von ca. 175 € ist das Ding wirklich außergewöhnlich gut! Eigentlich viel zu gut, wenn man einen Vergleich mit dem fast doppelt so teurem 1.4er anstellt, was meiner Meinung nach insgesamt schlechter ist, zumindest wenn man auf die 2/3-Blende verzichten kann.

Fazit: Selbst wenn man das 1.4er hat, sollte man es ausprobieren. Wenn einem der lahme AF des 1.4er nervt und man die 1.4 sowieso nicht als brauchbar empfindet oder nie nutzt, dann ist diese Teil vielleicht die bessere Wahl. Für mich ist sie es auf jeden Fall.
Das ist natürlich alles nur meine Meinung, aber ist ja auch mein Blog ;) Ich bin zumindest bis jetzt sehr zufrieden damit und glaube jetzt einfach mal fest daran, dass dies nun mein letztes 50er ist und das es für lange Zeit in meiner Fototasche bleibt.

-ENDE-

Montag, 12. September 2011

Erstmal was über mich

Ich bin Ingenieur und arbeite in der Softwarebranche. Klingt unspannend...und ist es wahrscheinlich sogar für die meisten auch. Für mich nicht, denn Technik und besonders Computer fand ich schon als Kind sehr faszinierend. Daher hat mich auch die Digitalfotografie sehr schnell in ihren Bann gezogen und ist inzwischen zu meinem Lieblingshobby avanciert. (Weitere Details über mein Hobby unter www.gstoever.de)

Diesen Blog hier habe ich eigentlich aus Faulheit angelegt. Na ja, stimmt nicht ganz. Ich bin gerade dabei die oben erwähnte Homepage zusammen zu zimmern und eigentlich wollte ich eine richtig tolle, 100% handgemachte Website erstellen. Aus Zeitmangel ist daraus allerdings nicht so wirklich viel geworden. Eine schlichte Seite, mit in Lightroom generierten Galerien wird es nun wohl erstmal werden. Da ich auch keine Zeit habe, die Artikel zu verfassen, die mir vorschweben, habe ich diesen Blog hier erstellt. Hier kann ich jederzeit in Kurzform eintragen, was mich gerade im Zusammenhang mit meinem Hobby so bewegt.

Ich denke ich stelle hier mal das allererste Bild hinein, das ich mit einer Digitalkamera gemacht habe...okay, nicht das allererste, das ist dann doch zu peinlich ;) Eines der allerersten:

Oh ja, so und so ähnlich fing das alles mal an...uaahh :)
Bin gespannt wo es mal endet.