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Montag, 29. Juli 2013

Ins Wasser gefallen - Haake Beck Badeinselregatte 2013

Die Haake Beck Badeinselregatte ist in Bremen inzwischen ein sehr bekanntes und normalerweise auch extrem gut besuchtes Event. Dieses Jahr viel sie leider ins Wasser. Nicht komplett, aber das namengebende sportliche Event, der Lauf über und das Paddeln mit Badeinseln über die Wasser vom Martini-Anleger bis zum "Café Sand" entfiel leider.



Hier schien noch alles halbwegs in Ordnung. Für den Lauf über die Badeinseln war schon alles vorbereitet und es hätte eigentlich bald losgehen können.




Leider gab es dann ein heftiges Gewitter mit dazugehörigem Wolkenbruch. Aus Sicherheitsgründen würde daher die Badeinselaktion abgesagt. Eigentlich unnötig, da das Gewitter längst vorbei war, als der offizielle Startschuss hätte erfolgen sollen. Aber gut, den meisten Besuchern geht es ohnehin mehr um das "Rahmenprogramm", also Buden an der Schlachte (Promenade an der Weser) und natürlich Konzert und Biergarten-Gaudi im Café Sand, einem Ausflugslokal an der Weser, beim dem auch die Ziellinie gewesen wäre.



Die einzige Badeinsel, die ich also in Bewegung vor die Kamera bekam, war diese hier...warum auch immer die da mit einem Boot abgeschleppt wurde und vor allem wohin?



Auf dem Festgelände angekommen. Letztes Jahr sollen es angeblich 65.000 Besucher gewesen sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die alle auch beim Café Sand waren...aber die Massen, welche die Weser säumten, waren schon beeindruckend. Wie gesagt, das war letztes Jahr (Selig auf der Haake-Beck Badeinselregatta).



Da es diesmal nicht so voll war, konnte ich problemlos an die Bühne gelangen.



Die Vorband "Afterburner" - http://www.afterburner-online.de/



Ich hatte diesmal meine kleine Systemkamera mit ein paar Objektiven dabei. Es war mir einfach zu stickig, um die große Spiegelreflex mitzuschleppen, wie bei den letzten Malen.




Außerdem war ich gesundheitlich noch etwas angeschlagen, nachdem mir die Woche davor ein profaner Bremsenbiss ein dickes Bein beschert hatte.




Die kleine Knipse schlug sich ganz tapfen, zumindest in der Phase mit ausreichend Licht wie hier.
Das zeitweise verwendete Panasonic 100-300-Objektiv, hauptsächlich bei 100 mm und f4.0 verwendet, hat erstaunlich scharfe Aufnahmen produziert. Leider lag der Fokus auch öfter mal daneben. Insgesamt aber eine sehr befriedigende Leistung.




 Das Licht war mal wieder herrlich, schönes warmes Sonnenuntergangslicht.









Die verkleinerten Bilder sehen hier übrigens leicht unscharf aus, daher bitte anklicken für "groß".



Es war sehr gemütlich, da nicht so voll, aber die ausgefallene Badeinsel-Action hat mir das irgendwie doch ein wenig verdorben.













Ein sicherlich über die Grenzen Bremens hinaus bekanntes Gesicht, Lou Richter. 



Ein wenig Spielerei als Anmoderationsauflockerung vor dem Haupt-Act "Chima". Infos zum Sänger Chimaobinna Enyiakanwanne Onyele in Wiki unter http://de.wikipedia.org/wiki/Chima












Das war es dann auch. Das Konzert ging natürlich noch weiter, aber da es doch langsam kühler wurde und ich nasse Füsse hatte, sollte es an der Stelle dann genug gewesen sein.


Fazit: letztes Mal war es zu voll, dieses Mal zu leer, zu nass und die Hälfte des Events fiel aus. Die Jahre davor gefiehl es mir besser. Aber gut, da kann man nichts machen. Ich kann das trotzdem jedem Bremer und Nicht-Bremer empfehlen. Ist ein tolles Event mit vielen Facetten und macht eigentlich immer Spaß, auch wenn das Wetter zeitweise mal nicht mitspielt...so ist er eben, der bremer Sommer ;)

Danke für's Anschauen und Grüße aus Bremen,
Gordon

Samstag, 27. Juli 2013

Mistwetter und Offenblende

Es hatte geregnet. Gut, weil ich so den Garten nicht wässern musste, schlecht natürlich, weil ich nicht fotografieren konnte! Oder doch? Nach dem der Regen gegen Abend aufgehört hatte, bin ich doch noch mit dem Rad um die Ecke gefahren. An Board diesmal zwei Kleinbildobjektive mit maximaler Blendenöffnung von f=1.4, das neue 35/1.4 von Sigma und meine Lieblingszicke, dass AF-S 85/1.4 von Nikon. Mein Plan: Aufnahmen der Landschaft mit Offenblende! Normalerweise dreht man ja eher die Blende zu bis es knackt, damit alles vom ersten Grashalm in 20 cm Entfernung bis hin zu
den Wolken scharf abgebildet wird, aber bei dem Licht und der Landschaft erschien mir das nicht sonderlich spannend zu werden. Also mal eine kleine Abwandlung meiner Tele-Landschaftsaufnahmen, wo auch kaum was scharf ist, nur diesmal mit moderateren Brennweiten und entsprechender Blendenzahl. Schauen wir mal, was dabei herausgekommen ist.

Nikkor 85/1.4 bei f1.4 - Wiese um die Ecke
"Um die Ecke" heisst bei uns übrigens soviel wie: "ganz in der Nähe" ;)

Mein erster Gedanke war: "du brauchst immer irgendwas sehr scharf abgebildetes, was den Anfangspunkt oder Ruhepunkt der Aufnahme für den Betrachter bildet!". Das wirkt übrigens nur, wenn man sich die Aufnahme auch groß anschaut...so groß wie es hier halt geht -bitte anklicken-.



Dann kam aber etwas Dunst auf und den wollte ich unbedingt fotografieren. Aber die Vorgabe, die ich mir selber gestellt hatte, lautete ja "Offenblende". Also tapfer sein und durch. Das Problem ist dann bei diesem Motiv: wo setzt man die Schärfeebene? Ich habe die hereinragende Baumgruppe in der Mitte genommen.



Einfacher ist es da schon, wenn man die Schärfeebene auf was in kürzerer Entfernung setzten kann.



Die "Nebelszene" hat mich aber nicht losgelassen...

Wirklich 100% überzeugt mich das Ergebnis aber nicht. Manche Sachen sehen in Natura halt doch besser aus, als man in der Lage ist es im Foto festzuhalten.



Also doch wieder was mit mehr Vordergrund. Inzwischen kam sogar noch sowas ähnliches wie ein Sonnenuntergang zustande.



Das geringe Licht fand ich doch ganz reizvoll. Es gab immer noch eine Art von Leuchten auf den Pflanzen.




Ein paar Lichtfinger gaben sich auch noch die Ehre.



Das hier finde ich persönlich am stärksten von allen Bilder. Hier sind alle Komponenten drin, die ich spannend fand. Dünne Schärfeebene auf Objekte im Vordergrund, der Dunst und ein halbwegs ansehnlicher Abendhimmel an einem sommerlichen Regentag.



Als Hochformat auch nicht verkehrt. Hier mit einem etwas höheren Standpunkt.
 


Die Maispflanzen, leicht von hinten angeleuchtet, fand ich auch spannend genug.



Zum Abschluss noch mal ein Bild in die dem Restlicht abgewandte Richtung. Das Sigma 35/1.4 zeichnet sogar bei Offenblende schärfer, als viele andere Objektive abgeblendet...aber das ist ein anderes Thema ;) Man sieht hier zumindest ganz gut, welches Wetter vorlag. Nicht gerade das Sommerwetter, was einem zu einer Knipstour animiert. Aber wenn man süchtig ist, spielt das keine so große Rolle. Ich kann allen Leidensgenossen also nur empfehlen: überlegt auch was und geht trotzdem fotografieren, auch wenn nicht mehr als Fingerübungen dabei herauskommen.

In diesem Sinne,
Gordon

Freitag, 26. Juli 2013

Wirre Wolken

So schön der Süden auch ist, Urlaub in Spanien lässt grüßen, die faszinierendsten Sonnenuntergänge und Wolkenformationen habe ich bis jetzt immer noch in meiner Heimat im hohen Norden erlebt. Gerade an der Küste, aber auch hier bei mir im Inland. Ein wolkenfreier Himmel ist nett...gerade wenn man in der Sonne braten will, aber für Himmelfotos wird hier bei mir schon oft einiges mehr geboten.


Nur ein paar Radminuten von meiner Haustür entfernt, vor wenigen Tagen. HDR aus 3 Bildern, da der Dynamikumfang der Szene mir zunächst zu groß erschien.



Hier ohne HDR, nur mit Mitteln des RAW-Konverters. Was einem besser gefällt, ist sicherlich Geschmackssache. Da mir diese Szene schon ziemlich surreal vorkam, hatte ich auch keine Bauchschmerzen mit einer etwas "progressiveren" Bearbeitung der Bilder.







Direkt aus der Kamera erhält man solche Bilder nicht, aber wer sich die Mühe macht, sich mit Raw und der dazugehörigen Software zu beschäftigen, kann seiner Kreativität freien Lauf lassen oder auch nur einfach versuchen das zu erreichen, was er meint gesehen zu haben. HDR, vernünftig eingesetzt, kann einem auch oft helfen das Endergebnis so zu gestalten, wie man es haben möchte. Der Grad der Verfremdung ist Geschmackssache und hängt vom Motiv ab. 

Zum Thema HDR habe ich zumindest schon mal einen Software-Tipp gegeben, nebst ein paar einfachen Beispielen. (siehe auch SNS-HDR: Die Freeware-Variante im Non-HDR-Test), was die Raw-Bearbeitung angeht...das überlasse ich lieber den zahlreichen Tutorials, die man z.B. als Videos im Internet zu den diversen verschiedenen Konverterprogrammen findet. Das Thema ist ziemlich komplex und ich sehe mich da selber nur als Amateur auf Stufe 5 von 10. 

Hoffe es hat ein wenig gefallen und bei Fragen...einfach fragen!

Grüße,
Gordon



Donnerstag, 25. Juli 2013

Makro-Session Nummer 2

Heute ging es nicht mit dem Rad auf Tour, sondern ich bin einfach mal in den Garten gehumpelt und habe mich bei brütender Hitze auf einen Stuhl vor ein paar Blumen gesetzt. Als Makro-System habe diesmal die D700 + 105/2.8 Makro und der 2x-Telekonverter gewählt. Nach dem ich damit schon das letzte Mal sehr einfach zu halbwegs guten Ergebnissen gekommen war und mich nicht groß bewegen konnte und wollte, schien mir das am sichersten. Mit 210 mm Brennweite an Kleinbild (2-fach Telekonverter und 105 mm), AF-C und dem guten Licht war das Fokussieren kein großes Problem.




Wie immer spielt die Schärfentiefe bei Makros eine wichtige Rolle. Zwischen Blendeneinstellung und Zeit/ISO muss man abwegen. Man kann die Blende nicht beliebig schließen, da man dann zu lange Belichtungszeiten wählen müsste oder aber die Verstärkung (ISO) so weit erhöhen, dass das Endergebnis nicht mehr überzeugen kann. Außerdem sorgt der 2-fach-Telekonverter auch für eine virtuelle Verdoppelung der Blende, also z.B. die echte Blende 2.8 wird zu 5.6 was die Lichtstärke angeht. Daher habe ich mich hier für Blende "f11" und ISO 400-640 entschieden. Schien mir der beste Kompromiss zu sein, da sich so Zeiten von ca. 1/500 bis 1/1250 ergaben. Insekten sind verdammt quirlig und 210 mm Brennweite hält man auch im Sitzen ohne Stativ nur bei kurzen Belichtungszeiten sicher.



Wählt man einen größeren Motivabstand, reicht die Schärfentiefe natürlich aus, nur ist das Hauptmotiv dann auch entsprechend klein.


Ein gutes Mittelweg ist immer etwas näher heran und dann einen beherzten Ausschnitt des Bildes nehmen. Wie groß man diesen Ausschnitt wählen kann, hängt hauptsächlich von der geplanten Ausgabegröße ab! Und darüber hinaus natürlich von der Auflösung und der Qualität der Aufnahme. Aus einer perfekten 50 Megapixel-Aufnahme kann man natürlich einen größeren Ausschnitt machen, als aus einer 10 Megapixel-Aufnahme mit Rauschen und schlechter Abbildungsleistung aufgrund von Objektiv und Verwackeln usw..


Wichtig ist, wie immer, das Licht! Man sollte sich schon so positionieren, dass es aus der "richtigen" Richtung kommt. Klassisch sollte es von hinten kommen. Spannender kann es aber sein, wenn es leicht seitlich kommt oder sogar mal schräge von vorne. So durchleuchtet das Licht teilweise Dinge und lässt diese aufleuchten. Die Belichtungseinstellung und Nachbearbeitung wird dadurch aber schwieriger, so dass man es nicht übertreiben sollte. Licht direkt von vorne überfordert meistens die Technik und ergibt keine brauchbaren Bilder. Zumindest muss man dann weit mehr unternehmen, z.B. Reflektoren verwenden, einen Blitz...oder man will einfach auch mal einen Scherenschnitt, wie er sich oft bei direktem Gegenlicht ergibt.



Diese beiden Bilder, kurz hintereinander aufgenommen, zeigen eine schwierige, aber auch spannende Lichtsituation. Hätte sich das Insekt komplett im Schatten befunden, wären die Aufnahmen sicherlich unbrauchbar gewesen. Hier ergab sich aber eine Art natürliches Spotlicht durch die Blätter oberhalb. Da das Blatt nie ganz ruhig war, habe ich mehrere Aufnahmen gebraucht, bis mir die Ausleuchtung gefiel. Ich kann mich bei diesen beiden noch nicht entscheiden, welches besser ist...oder ob überhaupt eines taugt ;)


Schwebefliegen sind immer einer Herausforderung, zumindest wenn man sie im Flug erwischen will. Man kann ihre Flugbahn weder vorhersagen, noch halten sie sehr lange still. Eine Kamera mit sehr schnellem Autofokus und entsprechender Treffsicherheit ist da schon ein Muss. Glück bleibt es trotzdem. Diese Aufnahme ist nur so la-la geworden, aber ich hatte es mir auch nicht zum Ziel gesetzt es besser hinzubekommen...war einfach zu heiss dafür ;)

Wenn die Tierchen dann mal gelandet sind, kann man sie dagegen sehr gemütlich ablichten.


Um den Unterschied in der Schärfe zu beurteilen, solltet ihr die Bilder anklicken und in der größeren Version betrachten.


Hummeln...ich hasse sie! ;) Zumindest als Makro-Motiv. Sie halten nie wirklich still und haben ihren Rüssel meisten in der Pflanze.


Daher zum Abkühlen erstmal ein Motiv, das sich nicht wehren kann ;)



Schmetterlinge sich aber auch nicht viel besser. Aber sie halten zumindest eine Weile komplett still und bieten auch eine größere Trefferfläche. Dafür hat man oft Probleme mit der nicht ausreichenden Schärfentiefe und muss die Position entsprechend anpassen.


Hier sind nun auch die Flügel schärfer.


Wenn man nicht alles in den Fokus kriegt, sollten zumindest die Augen scharf sein, genauso wie beim Portrait eines Menschen auch.



Auch vermeindlich hässlichere Insekten können spannend sein, finde ich. Hier fand ich den Kontrast Rot-Grün ganz gut.

Die wirklich Herausforderung, nämlich wirklich nah heran, habe ich dieses Jahr bei Insektenmakros noch nicht ausprobiert. Dabei habe ich bis jetzt immer einen Blitz verwendet und ich denke, ich werde das auch diesmal wieder so machen. Man friert damit einen Teil der Bewegung ein und ist nicht mehr ganz so abhängig von der minimal möglichen/sinnvollen Belichtungszeit. Außerdem kann man die Blende weiter schließen, um so ein wenig mehr Schärfentiefe zu erhalten. Das Problem besteht allerdings in der Balance zwischen natürlichem Licht, welches auch und vorallem den Hintergrund erleuchten soll und dem künstlichen Blitzlicht. Man muss beides aufeinander so abstimmen, dass natürlich wirkende Aufnahmen gelingen, man aber trotzdem den Vorteil des sehr kurzen Blitzlichtes erhält. Bin mal gespannt, ob mir das dieses Jahr anständig gelingt.

So, das war's. Hoffe ihr habt nun auch Lust bekommen ein wenig auf Insektenjagd zu gehen und das nicht nur abends im Schlafzimmer auf Mücken :)

Grüße,
Gordon