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Sonntag, 17. Februar 2019

Mit dem Sigma 150-600mm F5,0-6,3 DG OS HSM Contemporary im Tiergehege Hagenbeck

Wenn schon Zoo, dann auch gleich mit dem langen Rohr!

Heute war schönes Wetter, also gutes Licht, und ich habe meine D800 und das Sigma eingepackt und habe mich in Feindesland = Hamburg begeben. Mein bisher sehr positiver Eindruck zu der sehr erschwinglichen Optik ist heute in Euphorie umgeschlagen! Was für ein geiles Teil! Das Teil meißelt bei solchen idealen Bedingungen wirklich jedes Härchen und Federchen eines Tieres auf den Sensor, so dass man seinen Augen nicht traut. Und selbst bei Indoor-Aufnahmen geht noch was, weil der Stabi wirklich sehr gut ist (Anm.: ich habe den per USB-Dock erweitert/programmiert).


"Auftragsarbeit". Mein Sohn findet die niedlich, daher musste ich natürlich entsprechendes Bildmaterial liefern, auch wenn das Licht nicht so ideal war (kam von hinten und andere Position war nicht möglich).


Ich kann inzwischen ohne Lesebrille das Display der D800 nicht mehr wirklich gut deuten. Daher war ich mir im Zoo nicht sicher, ob die Bilder wirklich was taugen. Das der Fokus saß, habe ich gesehen und das es sehr scharf aussah auch, aber manchmal kommt die Ernüchterung ja zuhause vor dem 4k-Monitor.


Diesmal aber nicht...wobei, ist lange her das ich wirklich enttäuscht war von der Bildqualität. Man kann wirklich jedes noch so feine Haar erkennen und alles wirkt satt, scharf und man kann mit dem Pixelpeepen gar nicht aufhören.

ISO 6400 und starker Crop!

Die Schärfe und der Kontrast des Sigmas ist so gut, dass auch ISO 6400 bei Tageslicht, im Schatten, keinen Matsch produziert. Wieso es hier ISO 6400 waren? Keine Ahnung. Glaube ich war auf "M" + ISO-Automatik und hatte 1/500 eingestellt, weil ich die vorher gebraucht hatte. Wäre hier auch mit ISO 400 oder so gegangen, weil der Stabi wirklich gut ist.

Pampashase

Die liefen dort alle frei herum. Sind riesig! So groß wie ein kleiner Hund.


Mist, wollte das andere Bild nehmen :( Hier ist das eine Horn angeschnitten...na ja, anyway. Was mich extrem verwundert hat, der AF passt bei dem Teil so dermaßen gut, dass es schon gruselig ist! Ohne jede AF-Korrektur, egal ob bei Kerzenschein oder in der prallen Sonne und das an einer D800, die einen bei 1.4er-Gläsern zur Verzweiflung bringen kann.

Bei 600mm ist die Schärfeebene auch nur wenige Zentimeter auf dem Bild oben, also liegt es nicht am "Dunkelzoom". Der Fokus lag immer exakt auf den Augen (wenn nicht 100%, habe ich es verpeilt).



Die Bilder sind übrigens alle massiv bearbeitet. Also teilweise stark beschnitten und durch die Lightroom-Mühle gedreht, um z.B. Lichter und Schatten in den Griff zu kriegen. Woran ich allerdings nicht drehen musste, war die Schärfe. Die von LR standardmäßig gesetzte war schon krass genug. Ich hatte schon andere Linsen, wo man immer am Schärferad drehen musste, damit man...ich zufrieden war!

400 mm, 1/50, ISO 3200, starker Crop
Neben den "super Licht"-Situationen gab es natürlich auch das genaue Gegenteil. Also gruseliges Kunstlicht in Innenräumen, wie hier bei den Aras. Eigentlich wollte ich da gar keine Aufnahmen machen, weil ich mir gedacht habe: "Das wird sowieso nix bei dem miesen Licht und dem Dunkelzoom.". Aber es ging. Der Stabi ist wirklich sehr, sehr gut. 1/50 bei 400 mm muss man erstmal auf die Straße bringen.


Natürlich war da nicht jede Aufnahme ein Treffer. Ich habe schon Serien von 3-5 Bildern geschossen, damit davon mindestens 1 Bild brauchbar ist.

ISO 5600, 1/30, 150mm, Crop ca. 2/3
Aber schon irre, was man mit einer "alten" D800 und der Linse hinbekommt. Wenn ich da an meine Anfänge mit der Pentax denke...dort hätte der AF nichts gefunden und ab ISO 1600 hätte man nur noch bunten Matsch auf den Sensor gebannt.


Die Bären finde ich ja immer toll. Leider sind wir da sehr schnell vorbei gerannt. Aus der Hüfte schießen ist für mich aber nicht so das Problem, da ich das öfter mache und auch sonst inzwischen ganz gut bin, wenn es schnell gehen muss, egal ob Sportevents oder die "Schnappschüsse", weil die Familienkarawane unaufhaltsam weiterzieht.


Das Licht wurde immer besser. Ich mag das wärme Licht am Nachmittag und auch die langen Schatten.


Dem Bär gefiel es offensichtlich auch sehr gut :)


Extreme Brennweiten ergeben für mich oft nur als Zoom Sinn. 150 mm ist gerade noch so brauchbar, wenn man mal mehr in den Frame kriegen will. Eine 600 mm-Festbrennweite wäre mir viel zu speziell. Gerade im Zoo braucht man nicht immer 600 mm und manchmal sind sogar 150 mm schon zu lang.


Wieder indoor. Trotz der bescheidenen Offenblende von 5.0 bis 6.3 am langen Ende, packt der AF der D800 gnadenlos gut zu. Ich plane mir eine Nikon Z6 zu kaufen, bei der der AF ja sooooooo schlecht sein soll, gerade bei Lowlight. Ich werde genau diese Linse hier mit in den Laden nehmen und das testen. Sollte die Z6 das nicht packen, bleibt sie auf dem Tresen liegen.


Was ich leider nicht aufnehmen konnte, weil bei f5.0 und ISO 6400 Schluss ist, die Tiere sind wie kleine Feiglinge einer nach dem anderen vom Felsen ins Wasser gesprungen (2 Meter) und sind dabei erstmal minutenlang an der Kante auf und ab gelaufen, bevor sie sich getraut haben :)


Ich finde Pinguine cool.


Die Löwen dürfen natürlich nicht fehlen. So faul herumliegen wäre spätestens ab diesem Zeitpunkt auch meine bevorzugte Situation gewesen. Ich hatte bewusst nur das eine Objektiv eingepackt und sonst nichts. Aber das Gewicht ist auf Dauer schon anstrengend. Mehrere Stunden damit durch die Gegend zu laufen, ohne Pause; da spürt man den Rücken und den Nacken schon (ich trage Kameras immer um den Hals, weil ich nicht cool aussehen und die Hände oft freihaben muss).


Der Chef checkt die Lage.

Ja, das Gewicht und die Größe der Linse sind natürlich ein Problem. Es hilft zwar dabei nicht zu verwackeln...ist im Extremfall mehr ein Schwanken, was der Stabi gut ausgleichen kann, aber man muss schon bereit sein ein wenig zu leiden.


Mich stört das nicht so sehr, solange ich nicht mit dem Rad unterwegs bin. In der Umhängetasche werde ich das bei den anstehenden Radtouren aber nicht transportieren; da kommt der Rucksack zum Einsatz.


Endstation Kuschelzoo.

Also, ich kann die Linse wirklich nur empfehlen. Ist groß, schwer und unpraktisch und natürlich auch nicht lichtstark (geht auch gar nicht bei dem Preis und den Abmessungen), aber mir macht das Teil bis jetzt viel Spaß.

Gordon

Sonntag, 3. Februar 2019

Bremen Classic Motorshow

Eigentlich kann ich mit Autos nicht viel anfangen, aber als Motive taugen sie doch ganz gut.

Losgelegt habe ich mit der D800 und dem 24-70/2.8. Ich musste aber schnell feststellen, dass die Autos und Motorräder meistens so aufgestellt waren, dass es unmöglich war sie ansprechend aufzunehmen. Irgendwas war immer mit im Frame, was mich gestört hat. Ich habe daher auf das 70-200er gewechselt und mich meistens auf Details konzentriert.


Auf der Messe findet von Fahrrädern, über Mofas und Motorräder bis hin zu Wohnwagen alles möglichen fahrbaren Untersätze. Natürlich alles Oldtimer. Außerdem gibt es viele "Flohmarkstände", wo man sich Ersatzteile oder andere Dinger rund um Automobile kaufen kann.


Der Restaurationszustand reicht von totale Schrottkiste, frisch aus dem Schlamm gezogen, bis hin zu Hochglanzgefährten, die einem mit ihren Chromleisten die Augen verblitzen.


Alte Technik ist schon faszinierend. Die teilweise urigen Formen und sehr pragmatischen Lösungen für technische Funktionen sind interessant anzuschauen.


Irgendwie haben es mit Messinstrumente angetan. Alles was nach Tachometer, Thermometer, Manometer oder ähnlichem ausgesehen hat, musste ich unbedingt ablichten.


Ach ja, und Uhren natürlich auch!


Motoren dürfen natürlich auch nicht fehlen.


Ein bremer Original.


Den Enthusiasmus vieler Besucher konnte ich mich nicht anschließen. Wäre es eine Photomesse gewesen... ;)


Lenkräder und Armaturen waren irgendwie auch mein Ding.


Gerade die Designs der 60er und 70er ist teilweise verspielt ohne Ende.


Dagegen wirken die Cockpits von Rennwagen super nüchtern.


Kühlergrille und Embleme...



So zwei bis dreimal im Jahr kriege ich einen Anfall und muss unbedingt ein Colorkey machen :) Diese Aufnahme hier schrie förmlich danach, so verunstaltet zu werden.



Blick durch die Heckscheibe.


Bei diesen Spaltmaßen würde man heute die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Holz an Autos geht irgendwie gar nicht, finde ich. Sieht komisch deplatziert aus und erinnert immer ein wenig an Pferdekutsche.


Aber die Amis müssen da tierisch drauf gestanden haben.


Ebenso auf Flossen mit teilweiser grotesker Länge und Höhe.


Das gute alte Autoradio. Das Teil konnte man noch blind bedienen.


Eine Sammlung "antiker" Zapfsäulen. Fand ich sehr fotogen!



Hier mal ein Beispiel für die anfangs erwähnte "Schrottkiste". Sowas ist natürlich ein prima Fotomotiv. Das aus so etwas tatsächlich mal so eine Hochglanzkiste wie in dem Bild davor wird, kann man sich kaum vorstellen.


Die kleinen "Knuddelautos" findet man dort auch haufenweise.


Hätte Bock so ein Teil mal zu zerlegen...aber nicht wieder zusammen zu bauen ;)


Und zum Abschluss noch einmal ein Instrument.

Fazit: wenn man auf Oldtimer steht, sicherlich ein Muss. Wenn man mit Automobilen nicht so viel anfangen kann, lohnt es sich für ein paar Fotoaufnahmen. Allerdings muss man hier mit sehr widrigen Umständen rechnen! Das Licht ist teilweise unterirdisch schlecht und ein Stativ nicht praktikabel. Man muss sich also auf einen Kampf gegen Onkel Zitter und Tante Iso einstellen :) Die meisten Bilder hier sind mit sehr knappen Belichtungszeiten und trotzdem hohen ISOs von 800 bis 3200 gemacht worden.

The End

Freitag, 1. Februar 2019

Sigma 150-600: denkbar schlechte Bedingungen

Wozu auf schönes Wetter warten oder auf Tageslicht, wenn man auch bei Mistwetter und Dämmerung losziehen kann? ;)
Das muss wohl mein Gedankengang gewesen sein, als ich neulich zur Safari mit dem Sigma Tele aufgebrochen bin.

Die Sicht war nicht gerade weit und ein weißer Schleier lag über der Szene. Der Himmel weiß, die "Farben" ein Potpourri aus Grau, Braun und einem netten Grün mit Blaustich.

Mit kalten Händen, trotz dicken Handschuhen, die Kamera umklammert, bin ich einen Feldweg lang gelaufen. Spatz? Neee! Krähe? Och nö. Plötzlich höre ich vor mir was von links nach rechts rennen! Die Knipse hochgerissen und klack-klack-klack....klack.


Das ich mit dem lichtschwachen Sigma bei dem schlechten Licht und dann noch mit einer D800 getroffen habe, hat mich schon verwundert. Immerhin bei 600 mm Brennweite und einer viel zu langen Belichtungszeit von 1/320, trotz ISO 1600.


Von den 10 Aufnahmen ist eigentlich jede korrekt fokussiert. Lediglich Bewegungsunschärfe hat viele versaut. Nur präzise mitziehen alleine reicht eben nicht, weil die Tiere sich ja nicht nur in einer Ebene bewegen. Die Beine sind folgerichtig auf allen Bildern mehr oder wenigen unscharf.

Aber es sollte noch eine weitere Überraschung folgen. Nur ein paar Minuten später zischte etwas in der Luft an mir vorbei.


Zum Glück hatte ich jetzt passendere Einstellungen. Die Zeit auf 1/1250 bedeutete das aber eine gnadenlose ISO-Zahl von 6400. Das macht mir aber nicht mehr viel Angst, seit dem ich sehr häufig Hallensport bei "Kerzenschein" fotografiere.


Ups! Da ist ja noch einer! Genial übrigens, wie gut der Fokus am Vogel klebt, obwohl ich die kleinste Stufe eingestellt habe im...äh, wie heißt die Einstellung noch? Ah, "Focus tracking with lock-on".


Auch die Baumäste habe den AF nicht aus dem Konzept gebracht.

Alle Aufnahmen sind übrigens sehr kleine Ausschnitte. 600 mm klingen nach mehr, als sie wirklich sind. Um die Tiere hier formatfüllend auf den Sensor zu kriegen, bräuchte man bestimmt 2000 mm oder mehr (geraten).

Die Bilder sind jetzt nicht wirklich toll, aber für die absolut unterirdischen Bedingungen, bin ich doch überrascht, wie gut sie dennoch geworden sind. Was wäre wohl gewesen, wenn brauchbares Licht...okay, will ich jetzt gar nicht mehr darüber nachdenken.