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Donnerstag, 28. März 2013

Vergangenheitsbewältigung, Teil 1

Die Letzten Wochen, ja eigentlich schon Monate, beschäftige ich mich sehr stark mit meinen alten Fotos. Aktuell bin ich im Jahr 2007 aktiv. Das war die Zeit meiner ersten digitalen Spiegelreflex. Die Bilder liegen alle nur als JPEGs vor und sind teilweise nicht mehr zu retten was die Bearbeitung oder Qualität angeht. Mit Lightroom geht aber manchmal doch noch was, wie ich ja schon im Beitrag Alte JPEGs mit Lightroom bearbeiten gezeigt habe.

Oft sind die Bilder einfach so schlecht, dass sich eine großartige Bearbeitung einfach nicht lohnt. Dann ziehen ich relativ lustlos an den Reglern, um noch zu retten, was nicht zu retten ist. Aber ich will dieses Bilder nicht wegwerfen, denn sie zeigen für mich schon eine Entwicklung. Manche Fotos sind aber irgendwie auch richtig cool! Ob nun Können oder einfach nur Zufall, lasse ich mal dahingestellt...man will sich selber ja nicht in die Pfanne hauen ;)
Die folgenden Bilder haben einfach eine für mich irre kitschige Sonnenuntergangsromantik, obwohl das Motiv eigentlich weniger romantisch ist, das Weserwehr in Bremen (Stauwerk).

Sonnenuntergang an einem gewittrigen Sommertag am Weserwehr in Bremen
Die Aufnahmen sind allesamts mit der K10D von Pentax und dem Sigma 10-20 Ultraweitwinkel gemacht. Denke das Objektiv war wohl damals eine meiner Neuererwerbungen und wurde hier das erste Mal gewinnbringend eingesetzt. So genau weiß ich es aber nicht mehr. Gab auch vorher schon Aufnahmen die ich in der LR-Datenbank mit diesem Objektiv gefunden habe.


Weserwehr in Bremen
Natürlich sind die Bilder übertrieben. Aber es ist nichts reinkopiert oder gepinselt, die Wetterlage war halt typisch norddeutscher Sommer, was immer auch Gewitter oder starke Wolkenbildung gerade am Abend bedeutet.


Weserwehr Bremen - Blick Richtung SWB

Dieses Bild finde ich eigentlich gar nicht so verkehrt. Wenn es denn geplant war, dann führt die Diagonale des Geländers auf das sehr weit am Rand positionierte Motiv des SWB-Kraftwerkes.


Vom Weserwehr aus Richtung Innenstadt

Die Weser ist hinter dem Stauwerk oft mit großen Schauminseln überzogen, dir durch das hinunterstürzende Wasser verursacht werden.


Auf dem Übergang auf dem Weserwehr, Blick Richtung SWB-Kraftwerk
Ich dachte erst: "Hast du damals schon HDRs gemacht?". Es ist aber kein HDR. Das flach einfallende Sonnenlicht, dass auch das Kraftwerk im Hintergrund illuminiert, beleuchtet auch die Teile im Vordergrund des Übergangs.

Nach den vielen eher gruseligen Bildern meiner Anfangszeit, haben mich diese irgendwie erfreut. Zumindest leben diese von einer sehr interessanten Lichtstimmung und es zeigen sich zumindest schon mal Ansätze von Überlegungen zum Motiv. Die Bearbeitung ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber so weit von dem realen Eindruck sind sie meiner Erinnerung nach gar nicht entfernt. Letztendlich geht es ja auch darum Emotionen in einem Foto zu konservieren und das passt für mich hier ganz gut.

Frohe Ostern und hoffentlich ein wenig Sonne und nicht allzu viel Schnee,

Gordon

Freitag, 15. März 2013

Samyang Tilt+Shift, D7100 und was sonst noch so interessant ist...

für mich ;-)

Heute mal keine Fotos, sondern nur ein paar Gedanken die mir gerade durch den Kopf gehen. Zum einen wäre da das wohl bald kommende Samyang 24mm T-S f3.5 Objektiv.



Wer sich fragt, was das ist, bzw. was da so besonders dran sein soll: es ist ein sogenanntes Tilt und Shift-Objektiv. Jeder wird schon mal 2 Dinge bemerkt haben, die oft nerven: 1) stürzende Linien, z.B. wenn man ein Haus fotografiert, 2) unscharfer Vorder- oder Hintergrund bei schrägen Aufnahmen trotz kleiner Blendenöffnung. Beides lässt sich mit so einem Objektiv vermeiden/vermindern. Durch das Tilten, also Verschwenken oder Kippen, kann man die Schärfeebene ausrichten. Durch das Shiften, Verschieben, kann man stürzende Linien ausgleichen. Wer es fachlich genau wissen möchte: http://de.wikipedia.org/wiki/Tilt-und-Shift-Objektiv

Stürzende Linien kann man zwar am Rechner relativ gut wieder herausrechnen lassen, aber natürlich nur mit Verlust an Bildqualität und Bildgröße/-Auflösung, denn es wird ja aus dem rechteckigen Bild ein Trapez gemacht, von dem man dann wieder einen rechteckigen Ausschnitt nehmen muss. Bei Verwendung eines TS-Objektivs und der Shift-Funktion hat man schon ein entzerrtes Bild auf den Sensor oder den Film projeziert.

Durch legen der Schärfeebene über den Tilt, kann man nicht nur Effekte erzielen (selektive Unschärfe wie beim "Miniaturisierungseffekt"), sondern auch eine nicht parallel zum Sensor/Film liegende Fläche plan abbilden. Beispiel: man nimmt einen Baum auf einer Wiese auf, will aber den vordersten Grashalm schon scharf abgebildet haben und den Baum natürlich auch. Nun kann man die Blende zudrehen bis es knackt, aber das schadet der Bildqualität (Beugung) und man bekommt sehr lange Belichtungszeiten. Außerdem reicht oft auch die minimale Blendenöffnung eines Objektivs bei der gegebenen Szene nicht aus. Mit dem Tilt legt man die Schärfeebene nun annähernd parallel zum Motiv, so dass diese passend ist, auch bei größeren Blendenöffnungen.

Das ist alles nur Theorie für mich, da ich noch nie ein TS-Objektiv besessen habe oder eine Fachkamera oder sonst ein Gerät, mit dem man Tilt und/oder Shift machen konnte. Umso mehr interessiert mich solch ein Objektiv. Wenn die optische Leistung auch bei vollem Tilt und Shift noch dem entspricht, was man von einer guten Festbrennweite mit 24/3.5. erwarten darf und der Preis sich wirklich unterhalb von 900 € materialisiert, dann werde ich vielleicht schwach. Die von Nikon angebotenen TS-Objektive sind mir mit ca. 2000 € einfach viel zu teuer.



Die Nikon D7100. Tja, was soll man sagen...die D800 hat mich nur in Sachen Auflösung begeistert und tut es ehrlich gesagt immer noch, ansonsten fand ich für mich zu viele Haare in der Suppe, um meine D700 in Rente zu schicken. Die D600, die nun wirklich echt, voll, total wahre Volks-Kleinbild, hat mir zu viele Kompromisse gegenüber der D700 und interessiert mich nicht sonderlich. Aber ich laber am Thema vorbei ;) Die D7100, APS-C, scheint zumindest von den reinen Daten her ein wirkliches Spitzenteil zu sein. Die Auflösung ist voll im Trend der Zeit (24 MP), der Sensor soll ohne AA-Filter auskommen und damit detailreichere Aufnahmen liefern können, die nur wenig vom Moiré-Effekt belastet sind (was zu beweisen ist). Bedienung und Features lesen sich alle sehr gut.

Was ich noch nicht herausfinden konnte, sind Angaben zur Dynamik. Dieser Punkt ist für mich inzwischen der wichtigste überhaupt geworden, seit dem ich mehr in Sachen Landschaft und ...ja, Licht und Schatten unterwegs bin. War es vor nicht allzu langer Zeit noch ISO über alles (Sport, Konzerte, schwarze Katze im Kohlenkeller), ist es jetzt eher die Möglichkeit große Helligkeitsunterschiede abbilden zu können, was mich vorrangig interessiert. Meine E-PL5 und die D700 haben nahezu die gleiche Dynamik, die D800 aber z.B. eine um 2 EV höhere! Nun kommt die D800 für mich nicht in Frage, weil mir das Teil einfach zu viele "nicht so ganz toll geworden"-Punkte zu haben scheint...jedenfalls nicht für den Preis von über 2000 Euronen. Bei einer D7100 mit dem gleichen oder sogar besseren(!?) Dynamikumfang, könnte ich schon interessiert sein. Ist zwar APS-C und ich habe nur FX-Linsen, aber den Faktor 1,5 werde ich mir schon merken können (kann ich bei 2,0 bei mFT zwar noch immer nicht ganz, aber...na ja).


Ein neues kleines Spielzeug steckt in meiner Fototasche und wartet auf den ersten Einsatz. Ein Graufilter, oder genauer ein Neutraldichtefilter ND 3.0 (1000x). Siehe auch: Neutraldichtefilter bei Wiki.
Beispielfoto


Was ist das und was macht man damit? Kurz gesagt: man verlängert die Belichtungszeit. Solch ein Filter sieht aus wie das Glas einer Sonnenbrille und im Falle eines ND 3.0, sogar wie eine absolut schwarze Glasscheibe, durch die man fast nicht hindurchsehen kann. Der Filter verringert die durchfallende Lichtmenge möglichst neutral (keine Verzerrungen, keine Farbverfälschungen) um 10 Blendenstufen und lässt somit nur noch 0,1% der ursprünglichen Lichtmenge durch (hoffe das stimmt so!).

Neutraldichte
ND, NDx
Durchlässigkeit Verlängerungsfaktor
Verschlusszeit oder
Filter „ND…X“-fach
Anzahl Blendenstufen
(Rastungen der Blende)
0,0 100 % 1 0,0
0,3 50 % 2 1,0
0,45 35 % 3 1,5
0,6 25 % 4 2,0
0,9 12,6 % 8 3,0
1,0 10,0 % 10 3,3
1,2 6,3 % 16 4,0
2,0 1,0 % 100 6,6
3,0 0,1 % 1.000 10
4,0 0,01 % 10.000 13
5,0 0,001 % 100.000 17
6,0 0,0001 % 1.000.000 20
7,0 0,00001 % 10.000.000 23
8,0 0,000001 % 100.000.000 27

Man kann damit also eine enorme Verlängerung der Belichtungszeit erreichen. Das kann bei weniger starken Filtern dazu genutzt werden mit Offenblende bei hellem Tageslicht zu fotografieren oder um extreme Bewegungsunschärfen zu erzeugen. Die klassischen Motive sind oft Meer, fließendes Wasser, Wolken, Menschansammlungen, also alles Motive wo sich ein Teil bewegt und ein Teil steht und man den bewegten Teil dynamisch darstellen möchte oder sogar nahezu ausblenden, wie bei einem belebten Marktplatz, wo die Leute auf dem Bild kaum noch stören, weil sie sich genug bewegt haben um auf dem Bild unsichtbar zu werden. Ich denke die meisten haben solche oder ähnliche Aufnahmen schon einmal gesehen, z.B. einen Wasserfall vor romantischer Landschaft, wo das Wasser wie aus Stoffbahnen wirkt.
Beispiele lassen sich hier finden: http://www.flickr.com/photos/tags/graufilter/

Nimmt man beim Wasserfallbeispiel eine "normale" Belichtungszeit, sagen wir mal 1/125, sieht man einzelne Tropfen oder Wasserfäden. Belichtet man aber mit z.B. 30 Sekunden, verwischt das fließende Wasser komplett und erzeugt diesen speziellen Effekt, dessen genauen Namen ich nicht kenne (wenn es denn überhaupt einen dafür gibt). Nun kann man die Blende ja nicht beliebig weit schließen und so erreicht man bei Tageslicht oft keine Zeiten von 30 Sekunden oder sogar Minuten. Mit dem Filter geht das. Einziges Problem: man sieht durch den Sucher fast nichts mehr und auch der AF dürfte es schwer haben, bzw. total ausfallen (bei meiner E-PL5 und einem 1.4-Objektiv ging es gerade noch so, was mich sehr verwundert hat; auch sieht man durch den elektronischen Sucher noch schemenhaft ein Bild). Man muss als den Bildausschnitt und den Fokus vor dem Anbringen des Filters festlegen und aufpassen, dass man beim Anbringen nichts verstellt. Bin gespannt wie aufwendig und nervig das in der Praxis ist. Ich hoffe ja, es geht auch ohne diese Prozedur.

Es gibt übrigens auch variable ND-Filter. So einen hatte ich mal als 77mm-Exemplar für meine Kleinbildkamera und war unzufrieden damit. Zwar konnte man schön auf "durchsichtig" drehen und fokussieren und dann wieder dicht machen, aber man konnte weder den Wert exakt einstellen, noch war das Ergebnis im Grenzbereich brauchbar (Kreuzmuster, statt neutrale Abdunklung).
Das mit dem exakten Wert ist übrigens sehr wichtig, da die Belichtungsmessung der Kamera definitiv versagen wird! Man muss also entweder ausprobieren oder raten oder zunächst eine Messung ohne Filter machen und dann den Wert hochrechnen. Bei einem ND 3.0 muss man 10 Blendenstufen rechnen, also die Zeit entsprechend zur Messung ohne Filter verlängern. Ich denke ich bin zu faul und zu doof dazu und werde mir dafür eine Tabelle erstellen ;)

Neben dem ND-Filter, übrigens nur als 46mm-Version für meine Sommerradtourausrüstung im mFT-Format, habe ich auch noch einen Polfilter besorgt. Ich bin mir immer noch nicht so ganz sicher, ob ich diesen wirklich brauche. Mich hat vor allem der Effekt interessiert, mit dem den blauen Himmel "blauer" bekommt, wenn es sehr hell ist, bzw. der Helligkeitsunterschied zum übrigen Motiv sehr groß ist. Ein wenig konnte ich das bei den ersten Versuchen auch ausmachen, so hoben sich die Wolken besser vom blauen Himmel ab. Reflektionen auf dem Wasser oder anderen Gegenständen (geht nur gut an nichtmetallischen Oberflächen) waren ein wenig bis sehr deutlich gemindert. Mehr Infos zu dem Thema Polarisationsfilter finder ihr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Polarisationsfilter.

Tja, was gab oder gibt es noch. Ich freue mich schon auf besseres Wetter, um endlich mal wieder mit dem Rad auf Tour gehen zu können, um meinen ganzen Krempel auch mal (wieder) einsetzen zu können. Gerade auf Landschaftsaufnahmen mit der kleinen E-PL5 mit Reisestativ, Funkfernauslöser und Filtern freue ich mich schon. Bin gespannt was da so bei heraus kommt und ob ich die Landschafts- oder Architekturfotografie weiter für mich entdecken kann. Vielleicht ja auch mit einem Tilt- und Shift-Objektiv an der Nikon? ;)

Danke und Grüße,
Gordon

Dienstag, 12. März 2013

Friedhof Osterholz - HDR und Pseudo-HDR

Da der Osterholzer Friedhof durchaus als einer der schöneren Friedhöfe gelten darf, zieht es mich ab und zu dort hin. Dieses Mal habe ich mit der E-PL5 neben ein paar normalen Aufnahmen auch HDRs gemacht, bzw. Einzelaufnahmen am Rechner stark angepasst. Das Licht war schwierig, so dass die Idee zu ein paar HDRs sich vor Ort automatisch ergab. Dank der sehr guten Dynamik der E-PL5 ging aber auch vieles mit Einzelaufnahmen und beherzter Bearbeitung. Ob gelungen oder nicht...ich sage mal jein ;) Aber seht selbst.

Osterholzer Friedhof in Bremen

Durch die meistens dichte Wolkendecke drang nicht viel Licht. Der Kontrast zwischen den dunklen Teilen und den schneebedeckten hellen Teilen war bei diesem Licht aber noch ausreichend gering. Eine stärkere Nachbearbeitung war aber schon notwendig.


Lindenallee Hauptkapelle


Hauptkapelle

Ein Stativ hatte ich nicht dabei, aber eine Reihe von Festbrennweiten, die man alle problemlos bei f=4.0 und ISO 200 aus der Hand verwenden konnte. Leider ist hier der Abstand zur Spitze ein wenig zu gering ausgefallen, da ich mich zu stark auf den untersten Schneerand konzentriert hatte, den ich unbedingt mit im Bild haben wollte. Zwei bis drei Schritte zurück hätten hier Wunder gewirkt.


Ausländer und Niederländer?!

Über dieses Hinweisschild bin ich gestolpert und es wird sicherlich anders gemeint sein...aber ich habe irgendwie keine andere Aussage für mich finden können als Ausländer UND Niederländer.


Hauptkappelle, Seitenansicht

Immer noch kein HDR, aber schon ein wenig mehr Gerühre in Lightroom. Ohne wäre der Himmel eher weiß oder die Kapelle zu dunkel gewesen.


Hauptkappelle, Seitenansicht

Ebenso hier. Unbearbeitet hätte ich für meinen Geschmack kein ausgewogenes Bild bekommen.


Wandelgang

Hätte man vielleicht auch als echtes HDR machen können, aber ich war der Meinung mit "Lichter und Schatten" in Lightroom noch genug daraus machen zu können. Mit HDRs verliert man nach meiner bescheidenen Erfahrung immer ein wenig an Detailschärfe, von dem teilweise leicht unnatürlichen Look mal ganz abgesehen. Der angeschnittene Torbogen stört mich.


Blick durch ein Fenster im Wandelgang auf die Kapelle

Hier habe ich richtig aggressiv in die Trickkiste gegriffen. Mit dem Pinsel habe ich den dunklen Innenbereich maskiert und dann aufgehellt. Den hellen Bereich im Fenster entsprechend mit dem Pinsel abgedunkelt und die Lichter wieder hergestellt. Ist mir nicht wirklich 100% gelungen wie ich finde. Aber Letztendlich doch weit besser als die Ausgangsaufnahme.


Rückseite der Hauptkapelle - schlechte Bearbeitung

Hier habe ich mit Pinsel und Verlauf maskiert, um den Helligkeitsunterschied und den Zeichnungsverlust auszugleichen. Der Himmel gefällt mir gar nicht, man sieht deutlich das hier "gearbeitet" wurde. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen. Aber ich will ruhig einmal zeigen, dass man auch viel falsch machen kann und nicht immer alles geht am Rechner, zumindest nicht ohne viel Aufwand, Übung und Erfahrung. Eine total verhunzte Aufnahme kann man auch am Rechner nicht mehr wirklich retten (wobei diese Aufnahme hier okay war, nur halt begrenzt durch die Parameter der Kamera).


Hauptkapelle, Gegenlicht, HDR

Hier ging nun nichts mehr mit einer einzelnen Aufnahme. Der Helligkeitsunterschied zwischen dem Gebäude im Schatten und der aus der kurzzeitig aufgerissenen Wolkendecke hervorscheinenden Sonne war einfach zu groß für ca. 12 EV. Hier habe ich 3 Einzelaufnahmen mit jeweils 2 EV Belichtungsunterschied gemacht. Da kein Stativ dabei war, sind die Aufnahmen mit Serienbildfunktion aus der Hand gemacht. Die Software (siehe SNS-HDR: Die Freeware-Variante im Non-HDR-Test) richtet die nicht ganz deckungsgleichen Bilder aber wieder hervorragend aus, so dass ein Stativ nicht zwingend erforderlich ist. Die schnelle Serienaufnahme sorgt dafür, dass die Bilder sich nicht zu sehr unterscheiden, weder durch das Verschieben des Frames, noch durch Bewegungen im Motiv. Die 8 Bilder pro Sekunde (die nicht bei allen Objektiven erreicht werden bei der E-PL5!!!) ist da sehr hilfreich und die Ergebnisse entsprechend gut.


Wandelgang und Hauptkapelle, HDR

Mal wieder ein wenig Selbstkritik...ist ja sonst nicht meine Art ;) Den Wandelgang hätte ich besser in Szene setzen sollen. Das beinahe angeschnitte Tor links stört mich. Da hätte ich doch noch die linke Wand mit auf's Bild nehmen sollen. Ich wollte unbedingt die Kapelle im Rahmen der beiden Säulen haben und habe bei der Kälte nicht mehr die Energie aufbringen können, eine andere Brennweite und einen anderen Standpunkt zu wählen.


Hauptkapelle mit einem der Teiche, HDR

Das Wasser ist für mich bei diesem Sujet immer sehr interessant und bringt viel Spannung ins Bild. Wäre hier nur ein Rasen, würde mir die ganze Location weit weniger zusagen. Technisch gesehen haben wir hier auch wieder ein HDR aus der Hand mit 3 Bildern und jeweils 2 EV Unterschied pro Aufnahme vorliegen.

Und hier noch mal ein starkes HDR. Ich mag sie ja nicht, aber ich will nur mal zeigen, dass man natürlich auch das machen kann...wenn man es denn mag.

Übertriebenes HDR

Die Wolken sehen natürlich schön dramatisch aus, aber mir ist das schon zu viel. Man sieht sofort das HDR. Manche übersteigern das ja noch weit mehr, aber für mich ist HDR eher Mittel zum Zweck. Ich will damit einfach nur den Dynamikumfang so erweitern, dass ich Motive ablichten kann, die ohne diese Technik nicht adäquat abzulichten wären.

Ich hoffe der Artikel war interessant für Euch und bedanke mich für's Lesen.

Grüße,
Gordon

P.S.: Wer Fragen zur den Details der Technik hat, kann diese gerne in einem Kommentar stellen oder mich per EMail anschreiben.













Samstag, 9. März 2013

Alte Zeiten neu belebt - Hafenrundfahrt mit Pentax K10D

Aktuell bin ich gerade auf der Retrowelle...auch wenn diese ja eigentlich schon wieder längst Geschichte ist. Ich arbeite mich gerade von hinten durch meinen schon recht großen Fundus an digitalen Meisterwerken oder dem, was ich damals dafür hielt ;) Die ersten paar der digitalen Filmrollen von damals sind wirklich gruselig. Ich erspare mir und Euch daher diese ersten Gehversuche.

Kellogg's Werk in Bremen

Meine erste digitale Spiegelreflex war 2007 die K100D, die ich aber nur anstatt der damals noch nicht käuflich verfügbaren K10D genommen hatte, um dann sehr schnell auf diese zu wechseln. Diese und die folgenden Aufnahmen sind alle auf einer Hafenrundfahrt in Bremen entstanden.

Damals habe ich wirklich viele Fehler gemacht. Der schlimmste aber war, dass ich keine Raws aufgezeichnet habe, sondern nur JPEGs. Bei der erneuten Sichtung der Sünden aus vergangenen Tagen stellte sich schnell heraus, hier muss eine Menge korrigiert werden! Die Bilder sind oft falsch belichtet und haben fast alle einen üblen Grünstich. Bekanntlich kann man bei JPEGs nicht mehr allzu viel retten, doch manchmal doch mehr als man denkt (siehe auch Alte JPEGs mit Lightroom bearbeiten). Also habe ich mich einfach mal an einem Remastering des alten Krempels versucht.


Kellogg's Werk in Bremen

Von den ersten Aufnahmen meiner Hobbyknipsertätigkeit waren die meisten aus meiner heutigen Sicht wirklich schlecht. Dieses hier finde ich zumindest annehmbar. Zumindest die dümmlichen Anfängerfehler, wie Blende 13 bei 200 mm und 1/30, tauchen weit weniger auf...wahrscheinlich aber auch nur, weil die Sonne schien und die Götter der Vollautomatik mir wohlgesonnen waren :-)


Kellogg's Werk in Bremen

Kellogg's dürften die meisten kennen und viele sicherlich morgens auf dem Frühstückstisch stehen haben. Ein großes Werk, in dem Corn Flakes, Frostys und Co. hergestellt werden, liegt in Bremen an der Weser. Da ich eine Hafenrundfahrt gemacht hatte, waren meine Chancen auf gute Aufnahmen ideal. Leider fehlte mir damals noch die Erfahrung, so dass viele Bilder aus ungünstigen Winkeln aufgenommen wurden und ich nicht gewusst hatte, bzw. mich nicht darum gekümmert hatte, stürzende Linien zu vermeiden. Zum Glück kann man das in Lightroom auch bei JPEGs nahezu perfekt korrigieren und zwar in sehr weiten Grenzen. Hier sicherlich nicht immer perfekt gelungen, aber immer noch besser, als die wirklich schiefen und unansehnlichen Originale. Begrenzt wird das nachträgliche Geraderücken natürlich durch den Platz den man dem Motiv gelassen hat, bzw. nicht gelassen hat. Würde ich diese Aufnahmen heute noch einmal machen, würde ich, wenn es nicht anders geht, bewusst Platz lassen, damit in der Nachbearbeitung genug Spielraum für das Ausrichten vorhanden ist.



Weser - Spacepark

Im Hintergrund, neben dem Leuchtturm, sieht man einen 1:1-Nachbau der ESA-Rakete Ariane 4, von der wichtige Teile in Bremen gebaut wurden. Dieses Ausstellungsstück gehört zum damaligen Spacepark, einer Investitionsruine erster Kajütte, die schon lange nicht mehr in dieser Verwendung existiert (heute ist dort die "Waterfront", ein typisches Einkaufszentrum mit Fastfoodfresstempel).


Spacepark, heute Waterfront

Das Gelände und die riesigen Gebäude sind schon sehr imposant, ihr Geld waren und sind sie aber nicht wert. Gerade Bremen hätte das Geld für andere Dinge gebrauchen können.
Neben der Ausrichtung der Perspektive habe ich mich bei der Nachbearbeitung teilweise auch für ein anderes Format entschieden und für Schwarzweiß.


Kraftwerk

Die Farben der Pentax gefallen mir im Nachgang absolut nicht mehr. Teilweise liegt entweder der Weißabgleich oder die Farbabstimmung der JPEGs dermaßen daneben, dass es geradezu weh tut. Ich kann leider nicht mehr nachvollziehen, ob ich daran Schuld habe. Möglicherweise habe ich damals in meiner Unwissenheit was verstellt. Tatsache ist aber, dass die JPEGs kaum noch zu retten sind was die Farbgebung angeht. Manchmal passt es halbwegs, oft aber liegt es total daneben, wobei immer wieder der Grünstich ein Thema ist. In diesem Bild scheint eher Blau stark zu dominieren, obwohl während des gesamten Ausflugs fast das gleiche Licht herrschte. Irgendwie gelingt es mir nicht bei allen Bildern einen für mich korrekten Weißabgleich wieder her zu stellen.


Schwimmkräne

An Motiven hat es damals nicht gemangelt, wie ich heute feststelle. Ich bin wirklich sehr interessiert daran, diese Tour bei annähernd gleichen Lichtbedingungen noch einmal zu machen und zu schauen, was ich heute zustande bringe...oder auch nicht ;)



Leuchtturm

Die Weser mal in Breit (abgebildet).


Kellogg's, bremer Innenstadt, Beck's

Das Ende der Tour war gekommen. An dem Tag herrschte wirklich Kaiserwetter. Ich kann mich allerdings nicht mehr an die Temperatur erinnern. Da es am 1. Mai war, kann es durchaus noch frisch gewesen sein.


Schlachte in Bremen

Eine wirklich schöne Tour, wie ich finde. Ich denke, damit ist eine Idee für die kommende Foto-Zeit schon mal geboren und ich werde diese Tour noch einmal machen.

Danke für's Lesen und Anschauen,
Gordon