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Freitag, 31. August 2012

Bremen Challenge - Outdoor-Radrennen mit 6-Tage-Flair

Letztes Wochenende war ich trotz des eher wechselhaften Wetters bei der Bremen Challenge. Dieses wahrscheinlich eher unbekannte Radrennen fand über 2 Tage statt. Ich selber fahre zwar gerne Rad, habe aber von Radsport keine Ahnung. Daher hier einfach mal ein Link zur Veranstaltung: http://www.bremen-challenge.de


Neben den "normalen" Radrennen, gab es auch eine Variante, die man als Derny-Rennen bezeichnet. Wer die 6-Tage-Rennen kennt, die z.B. regelmäßig in Bremen ausgetragen werden, wird bei vielen der folgenden Bilder diese Art des Radrennens wieder erkennen. Für alle anderen: vor dem Radfahrer fährt ein Motorradfahrer und zieht den Radfahrer in seinem Windschatten quasi hinter sich her. Kenner mögen mir diese laienhafte Beschreibung verzeihen.


Hier sieht man die Motorradfahrer, deren korrekte Bezeichnung ich nicht kenne, bei der Einsatzbesprechung.


Körperfülle ist bei den Fahrern kein Nachteil, sondern ein Vorteil. Sie bieten so mehr Windschatten für die hinter ihnen fahrenden Radfahrer.


Aufwärmrunde für die "Motorrad-Gang".


Im Rennen versuchen die Fahrer möglichst dicht hinter ihren "Ziehern" zu fahren. Die Geschwindigkeit des Motorrads wird dabei nicht nur über den Gashebel gesteuert, sondern auch über Pedale mit Kette und Zahnkränzen, wie beim Fahrrad auch. Ich vermute nur so kann man die feinen Abstufungen in der Beschleunigung/Geschwindigkeit erreichen, die notwendig sind. Der Radfahrer soll ja weder abgehängt werden, noch auffahren. Schließlich geht es um den Radfahrer und dessen Tempo.


Hier sieht man noch einmal die enge Kopplung zwischen den beiden Fahrern.


Die Fahrer achten immer darauf optimal den Windschatten zu nutzen.


Das die Rennen trotz der Nutzung des Windschattens anstrengend sind, scheint klar, vor allem wenn man das Tempo und die Entfernung live erlebt hat die dort zurück gelegt wird.


Das es angesichts der geringen Abstände und des Tempos zu keinem einzigen Sturz kam, hat mich verwundert. Ich denke hier wird Disziplin und Vorsicht trotz aller Sportlichkeit hoch gehalten.


Die Plätze neben der Rennstrecke waren zum Glück (für mich) nicht überfüllt, sondern nur von wenigen Besuchern gesäumt, was wohl auch am unstetigen und zeitweise schlechten Wetter lag.


Somit konnte ich mich frei bewegen. Neben vielen freien Stellen abseits von Start und Ziel gab es auch eine Art Gangway, auf der ich von höherer Position aus fotografieren konnte. Eine echte Wohltat im Gegensatz zu so manchen Nahkampferfahrungen bei anderen Events ;)


Mein Lieblings-"Zieher" ;) Der Mann hatte sich schon bei der Aufwärmrunde durch ein waghalsiges Manöver hervorgetan, bei dem er aus der Kurve getragen wurde, über den Bordstein auf den Fußweg bretterte und beinahe einen Streckenposten vom THW überfahren hätte, wäre dieser nicht geistesgegenwärtig aus dem Weg gesprungen! Echte Teufelskerle :)


Als Hobbyknipser kann ich mir technische Details natürlich mal wieder nicht verkneifen. Ich hatte die Nikon D700 mit 2 Objektiven eingepackt. Für Events wie diese natürlich das unverzichtbare 70-200/2.8. Durch den schnellen und präzisen Autofokus war der Ausschuss auch bei schnell auf mich zukommende Motive sehr gering. So gering, dass ich mehrere Tage gebraucht habe, um von den über 700 Bildern "wenige" auszuwählen ;) Ein paar mehr Fahrkarten hätten die Sache sicherlich beschleunigt...irgendwas ist  ja immer :) Außerdem hatte ich mein neues AF-S 28/1.8 für Übersichts-Shots und "neben der Strecke" dabei. Ein außerordentlich gutes Objektiv. Selbst bei Offenblende scharf und konstrastreich, relativ klein und leicht für ein Kleinbild-Objektiv und auch sonst konnte ich noch kein Haar in der Suppe finden.


Die Leistung des Nikon-AF-Systems ist als sehr gut bekannt und in Verbindung mit schnellen Zoom-Objektiven wie dem 70-200 kann man fast nicht daneben liegen. Selbst aus kurzem Abstand und bei langer Brennweite muss man schon Pech haben, wenn man nicht trifft. Natürlich gibt es auch eine Grenze beim dem der Autofokus nicht mehr hinterher kommt. Diese verhindert aber nur selten eine gute Aufnahme.


Mit dem erwähnten 24/1.8 konnte man auch an der Strecke sein Glück versuchen. Die Vignettierung hier ist übrigens künstlich...künstlerisch(?) und zeigt nicht die Leistung des Objektivs.


Sind da einige Motorradfahrer ohne ihren Anhang durch das Ziel gerollt?!




Neben den Derny-Rennen gab es auch normale Radrennen. Hier kurz vor dem Start. Wie man sieht, hat sich einer der Fahrer wohl vor Kurzem "hingelegt". Der Freude am Sport scheint das aber keinen Abbruch zu tun.


Auf geht's!


Die erste Kurve ist immer spannend, genauso wie z.B. bei der Formel Eins. Hier ist das Feld noch dicht gedrängt und Unfälle am Wahrscheinlichsten.


Konzentration in der Kurveneinfahrt.


V-Formation.


Proteinreiche Nahrung wird direkt während der Fahrt in Form von Insekten aufgenommen :)


"Zieh, zieh, ZIEEEEEH!"...und halte den Lenke fast um Gottes Willen!!!


Herr Rudy Stölting :)


Ohne Motorradfahrer kann man immer noch den Windschatten des Vordermannes ausnutzen.


Oft setzen sich schnell wenige Fahrer vom Feld ab. Ob diese dann auch als erste ins Ziel kommen, steht auf einem anderen Blatt.


Da das Licht am späten Nachmittag ohnehin immer schlechter wurde, kam ich auf die Idee Mitzieher zu machen. Sicherlich hätte man auch vorher schon Bilder mit mehr sichtbarer Bewegung machen können, aber dabei ist die Ausbeute oft sehr gering und nicht immer hat man eine geeignete Bewegung der man so folgen kann, dass die wichtigen Teile scharf abgebildet werden.


Ich bin bestimmt kein Experte was Mitzieher angeht, dafür übe ich diese einfach zu wenig. Ein Mitzieher-Profi hätte hier sicherlich eine weit längere Zeit verwendet.


Ich finde es auch so schon schwer genug. Trotz Serienaufnahmen mit 8 Bildern pro Sekunde, waren nur wenige Treffer dabei. Zwei gute Bilder innerhalb einer Serie wie hier, waren eher selten.


Übung macht den Meister...


und wenn man die Bewegung erstmal drin hat, gelingen auch die viele Aufnahmen.




Die Zieleinfahrt darf natürlich nicht fehlen! Hier stand ich wieder auf der Gangway, die direkt gegenüber der langen Geraden von Start und Ziel aufgestellt war. Leider war die Distanz zum Zielbogen sehr groß. Aber dafür musste ich aber auch nicht sportlich zur Seite hechten, wie der Fotograf links im Bild ;)


Geschafft! Mir gefallen die Radrennen unter freiem Himmel besser als die in der Halle, wie das 6-Tage-Rennen. Sicherlich hat beides seinen Reiz, aber bei halbwegs brauchbarem Wetter finde ich die Stimmung besser. Natürlich konnte das Rahmenprogramm mit dem des 6-Tage-Rennens nicht mal ansatzweise mithalten...aber Party-Knipserei hat auch weniger mit Sport zu tun ;)


Das verbissene Sportlergesicht ist gewichen.



Manöverkritik? Ehrlich gesagt habe ich bei den vielen Vorläufen und Rennen irgendwann den Überblick verloren.


Nach so vielen Fotos stellte sich dann auch langsam etwas Müdigkeit ein...


und es wird Zeit einzupacken.

Nach den Rennen habe ich noch ein wenig die wieder hervorkommende Sonne genossen und ein paar ganz entspannte Impressionen neben der Strecken geknipst.


Eines der wenigen Hochhäuser in Bremen...zum Glück!


Auto unter Strom. Bei mir war der Saft alle und der Tag gelaufen. Insgesamt ein interessantes Event aus meiner fotografischen Sicht. Leider gab es neben der Strecke nicht ganz so viel zu sehen wie gehofft. Ein wenig mehr Zuschauer hätten das Ganze noch interessanter machen können. So sind es überwiegend nur Aufnahmen vom eigentlich Renngeschehen geworden. Interessante Szenen am Streckenrand waren Mangelware, obwohl ich gerade diese oft spannend finde. 

Ich hoffe dieser Artikel hat euch gefallen und freue mich über Feedback.

Gordon