für mich typische Aufnahme mit 14 mm Brennweite |
Am häufigsten verwende ich 14 mm oder vergleichbar weite Brennweiten bei Landschafts- und Architekturaufnahmen, wo ich viel auf dem Bild haben will und mich der Verzeichnung nicht nur nicht stört, sondern wo ich sie sogar haben möchte. Stürzende Linien lassen sich nachher am Rechner nur noch dann wieder halbwegs korrigieren, wenn man genügend Platz auf dem Bild gelassen hat, damit die dadurch verschwindenen Randbereiche nicht stören. Der typische Effekt des unnatürlich langgestreckten Raumes lässt sich allerdings nicht korrigieren. Dieser Effekt ist aber gerade das Reizvolle für mich.
Innenaufnahme bei kurzem Motivabstand mit 14 mm Brennweite |
In Innenräumen kann man sehr viel in den Frame bekommen. Allerdings erscheinen die Proportionen falsch und vermitteln so einen Eindruck von teilweise grotesk großen Räumlichkeiten. Ein Effekt den geschickte Makler gerne bei Ihren Exposé-Bildern einsetzen. Da erscheint dann das 1 x 2 Meter große Klo wie das Badezimmer einer Luxus-5-Sterne-Suite im Hilton ;)
Diese Seilbahngondel war eher winzig, wirkt aber bei 14 mm sehr ausladend und geräumig.
Lange Belichtungszeit aus der Hand (1/20 Sek.) |
Ein großer Vorteil dieser Brennweite ist die Möglichkeit lange Belichtungszeiten aus der Hand fotografieren zu können. Die "Verwacklungsformel" hat als dominierende Größe die Brennweite. Bei 14 mm reicht wie hier eine Belichtungszeit von einer 1/20 schon aus, damit statische Motivteile nicht unscharf werden. Hier war es allerdings doch mehr Glück und viele Versuche waren notwendig, da diese Schmalspurbahn im Harz schon ziemlich am wackeln war, trotz gemütlichen 40 km/h.
Das war übrigens die Lok. Hier streckt die Brennweite die Länge und lässt die Front mächtiger erscheinen.
Autofahren pur - Ausflug auf Bali |
Obwohl man die Perspektivischen Verzeichnungen am Rechner korrigieren kann, hat das seine Grenzen. Hier war es mir nicht möglich Lok und weit dahinter liegende Gebäude und Container gerade auszurichten. Man kippt damit entweder die Lok oder den Hintergrund so sehr, dass es in jedem Fall falsch aussieht. Also habe ich es hier bei der Lok belassen, die das Hauptmotiv darstellt.
Cochem an der Mosel |
Pellworm |
Schleusenanlage in Bremen an der Weser |
Die Streckung der Tiefe wirkt auch hier sehr stark. Dieser Teil einer Schleusenanlage in Bremen wirkt auf dem Bild mehrere hundert Meter lang, was er natürlich nicht ist. Der Abstand zwischen den Laternen beträgt geratenen 10-15 Meter.
Wilde Wolkenformationen, Wiese an der Weser in Bremen |
Pellworm |
Das waren jetzt alles Aufnahmen bei 14 mm vom AF-S 14-24/2.8. Die größte Anzahl an Aufnahmen mit diesem Objektiv, habe ich aber bei mehr als 14 mm gemacht. Ich weiß jetzt keinen exakten Durchschnittswert, aber ich schätze mal so um die 20 mm. Vierzehn Millimeter sind also schon sehr speziell und ich würde mir niemals ein Superweitwinkel in diesem Bereich als Festbrennweite für eine Kleinbildkamera kaufen. Jeder Millimeter weiter Richtung Weitwinkel wirkt sich weit dramatischer auf den Bildinhalt und die -Wirkung aus, als ein paar Millimeter im Standard- oder viele Millimeter im Telebereich.
Danke für's Lesen und Schauen,
Gordon
Sehr schöne Dokumentation.
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