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Samstag, 27. Juli 2013

Mistwetter und Offenblende

Es hatte geregnet. Gut, weil ich so den Garten nicht wässern musste, schlecht natürlich, weil ich nicht fotografieren konnte! Oder doch? Nach dem der Regen gegen Abend aufgehört hatte, bin ich doch noch mit dem Rad um die Ecke gefahren. An Board diesmal zwei Kleinbildobjektive mit maximaler Blendenöffnung von f=1.4, das neue 35/1.4 von Sigma und meine Lieblingszicke, dass AF-S 85/1.4 von Nikon. Mein Plan: Aufnahmen der Landschaft mit Offenblende! Normalerweise dreht man ja eher die Blende zu bis es knackt, damit alles vom ersten Grashalm in 20 cm Entfernung bis hin zu
den Wolken scharf abgebildet wird, aber bei dem Licht und der Landschaft erschien mir das nicht sonderlich spannend zu werden. Also mal eine kleine Abwandlung meiner Tele-Landschaftsaufnahmen, wo auch kaum was scharf ist, nur diesmal mit moderateren Brennweiten und entsprechender Blendenzahl. Schauen wir mal, was dabei herausgekommen ist.

Nikkor 85/1.4 bei f1.4 - Wiese um die Ecke
"Um die Ecke" heisst bei uns übrigens soviel wie: "ganz in der Nähe" ;)

Mein erster Gedanke war: "du brauchst immer irgendwas sehr scharf abgebildetes, was den Anfangspunkt oder Ruhepunkt der Aufnahme für den Betrachter bildet!". Das wirkt übrigens nur, wenn man sich die Aufnahme auch groß anschaut...so groß wie es hier halt geht -bitte anklicken-.



Dann kam aber etwas Dunst auf und den wollte ich unbedingt fotografieren. Aber die Vorgabe, die ich mir selber gestellt hatte, lautete ja "Offenblende". Also tapfer sein und durch. Das Problem ist dann bei diesem Motiv: wo setzt man die Schärfeebene? Ich habe die hereinragende Baumgruppe in der Mitte genommen.



Einfacher ist es da schon, wenn man die Schärfeebene auf was in kürzerer Entfernung setzten kann.



Die "Nebelszene" hat mich aber nicht losgelassen...

Wirklich 100% überzeugt mich das Ergebnis aber nicht. Manche Sachen sehen in Natura halt doch besser aus, als man in der Lage ist es im Foto festzuhalten.



Also doch wieder was mit mehr Vordergrund. Inzwischen kam sogar noch sowas ähnliches wie ein Sonnenuntergang zustande.



Das geringe Licht fand ich doch ganz reizvoll. Es gab immer noch eine Art von Leuchten auf den Pflanzen.




Ein paar Lichtfinger gaben sich auch noch die Ehre.



Das hier finde ich persönlich am stärksten von allen Bilder. Hier sind alle Komponenten drin, die ich spannend fand. Dünne Schärfeebene auf Objekte im Vordergrund, der Dunst und ein halbwegs ansehnlicher Abendhimmel an einem sommerlichen Regentag.



Als Hochformat auch nicht verkehrt. Hier mit einem etwas höheren Standpunkt.
 


Die Maispflanzen, leicht von hinten angeleuchtet, fand ich auch spannend genug.



Zum Abschluss noch mal ein Bild in die dem Restlicht abgewandte Richtung. Das Sigma 35/1.4 zeichnet sogar bei Offenblende schärfer, als viele andere Objektive abgeblendet...aber das ist ein anderes Thema ;) Man sieht hier zumindest ganz gut, welches Wetter vorlag. Nicht gerade das Sommerwetter, was einem zu einer Knipstour animiert. Aber wenn man süchtig ist, spielt das keine so große Rolle. Ich kann allen Leidensgenossen also nur empfehlen: überlegt auch was und geht trotzdem fotografieren, auch wenn nicht mehr als Fingerübungen dabei herauskommen.

In diesem Sinne,
Gordon

1 Kommentar:

  1. Diese Bilder sehen wirklich fantastisch aus. Ich halte mich gerne in der Natur auf und freue mich immer auf neue Reisen in das Schenna Hotel. Das Grüne ist gut für das Gemüt.

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